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Sehenswertes - Kirchen & Kapellen

Jakobuskirche

Adresse:
Kirchstraße, 89081 Ulm-Grimmelfingen

Dekanat Ehingen-Ulm

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Kontaktadresse:
Evangelisches Pfarramt Grimmelfingen
Kirchstraße 6, 89081 Ulm-Grimmelfingen
Tel.: 0049 731 9386490
Fax: 0049 731 9386491

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Grimmelfingen, eine alemannische Siedlung, ist unter dem Sippenältesten „Grymolf“ um 500 bis 600 n. Chr. entstanden. Auf der Anhöhe am östlichen Ortsausgang fand man einen Reihengräberfriedhof aus alemannischer Zeit. Um 1300 wurde dann mitten im alten Ortskern die Kirche auf der erhöhten Stelle als „cappell ze Grymolfingen“ erbaut. 1356 stiftete das Kloster Reichenau das Patronatsrecht über dieses „gotz-huss“ an die Ulmer Patrizierfamilie Ehinger. Gleichzeitig stattete das Kloster die Kapelle reichlich mit „Zehnten“ aus. Anfänglich hatte die Kapelle drei Schutzheilige: „Hl. Jungfrau Maria“, „Hl. Jakobus d. Ä.“ und „Bischof Nicolaus“. Nach der Reformation 1535 wurde die Kapelle zur selbständigen evangelische Kirche erhoben.
Grimmelfingen hat heute etwa 1100 Einwohner. Zur evangelischen Kirchengemeinde Grimmelfingen gehören ca. 1750 Gemeindeglieder, die vor allem in den umliegenden Diasporagemeinden Einsingen, Wernau, Eggingen, Ermingen sowie in den Wohngebieten Hochsträß, Lindenhöhe und im Industriegebiet Donautal leben. Die Jakobuskirche ist die einzige evangelische Kirche in der gesamten Kirchengemeinde.

1701 wurde die Kirche umgebaut und vergrößert. Nach dem 30jährigen Krieg war der kleine Ort „Sunthausen“ (südl. von Grimmelfingen) samt seiner Antoniuskapelle aufgegeben und Grimmelfingen zugeschlagen worden. Beim Kirchenumbau wurde auf der Nordseite die ganze Wand um 1,75 m verbreitert. Der Kirchenraum wurde dadurch höher. In der Kirche finden 180 Menschen Platz. Empore, Kanzel und Altar, Sakristei und Kirchhofmauer mit dem einladenden Treppenaufgang zur Kirche entstanden damals neu.

1961 wurde eine große Innen- und Außenrenovierung durchgeführt. Die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen und den Namen „Jakobuskirche“.

Um 1630 entstand das einladende Portal mit seiner gotisierenden Form. Im oberen Bogenfeld befindet sich das Familienwappen der Patronatsfamilie Ehinger. Am Hauptwulst sind drei verschiedene (insgesamt jedoch sieben) Steinmetzzeichen angebracht. Das spitzbogige Portal ist eine verkleinerte Parallele zum Westportal am Nordseitenschiff des Ulmer Münsters.

Die Fresken im Chorraum, 1961 freigelegt, stellen Szenen aus der Passion Jesu dar. Sie stammen aus der Zeit von 1420/1490, sind aber leider nur noch in geringen Resten erkennbar. Da damals vermutlich niemand im Ort eine Bibel besaß bzw. lesen konnte, waren Bilder von besonderer Bedeutung. Die Fresken zeigen Szenen aus dem Leben Jesu:

Der Altar, 1701 vom Schreinermeister Johann Roschmann gefertigt, hat ein Altarblatt „Christus am Ölberg“, das von Christoph Resch gemalt wurde. Der Künstler hat damals die Grimmelfinger Kirche mit in sein Altarbild eingearbeitet. Als Krönung des Altars ist ganz oben eine spätgotische Kreuzigungsgruppe von ca.1490 mit eingebaut.

Eine Besonderheit stellt das Grimmelfinger Pfarrerverzeichnis dar. Es sind nahezu lückenlos von 1398 bis heute alle Pfarrer der Kirche aufgelistet. Die Tafel hängt im Chorraum am nördlichen Chorbogen.

Der Taufstein, vermutlich um 1630 entstanden, hat ein großes rundes Wasserbecken mit einem schön profilierten Fuß, mit einem achteckigen Balusterschaft und darüber eine achteckige Zinnschale von dem Ulmer Zinngießer Benedikt Pfeffer.

Jeden der Apostel an der Empore erkennen wir an seinem Attribut, d.h. Symbolzeichen, meist das Werkzeug seines Martyriums. Vermutlich wurden sie von Christoph Resch, von dem auch das Altarbild ist, 1701 angefertigt. In der Kirche von links beginnend: Petrus (2 Himmelsschlüssel) , Andreas (schräges Andreaskreuz) , Jakobus d.Ä.. (Pilgerstab, Pilgermuschel; er ist der Namensgeber der Kirche) , Johannes (Giftbecher), Thomas (Buch, Lanze), Jakobus d.J. (Tuchwalkerstange) , Philippus (Kreuzstab) , Bartholomäus (Messer), Matthäus (Buch, Hellebarde), Simon (Buch, Säge), Judas Thaddäus (Keule), Mathias (Buch, Beil).

Die Kanzel, 1701 vom Ulmer Kunstschreiner Johann II. Lebhardt geschaffen, hat einen achteckigen Korb. An den Ecken sind Akanthusrippen zu erkennen, dazwischen hängt schweres Fruchtwerk. Den „Deckel“ der Kanzel bildet ein unregelmäßiges Achteck in Form einer Krone. Vom selben Künstler stammen auch die Kanzeln in Lehr und Jungingen.

Die Kindersegnung „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“ an der Westseite unter der Empore wurde 1948 von dem Ulmer Bildhauer Martin Scheible geschaffen. Sein bedeutendstes Werk, 1937 geschaffen, sind die Relief-Bilder an der Kanzel des Ulmer Münsters.

Die Glasfenster wurden 1993 vom Ulmer Künstler Hermann Geyer mit dem Thema „Das Leben Jesu. Weg Gottes zu den Menschen“ geschaffen. Gottesdienstbesuchern, Ruhesuchenden und Pilgern wird ein „Jakobusweg“ aufgezeigt, der die einzelnen Bilder in gelber, hellgrüner und weißer Farbe verbindet


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Stand: Juni 2024 - Keine Gewähr - www.martinuswege.eu